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Sommerzeit ist Gewitterzeit

„Bei mir hat der Blitz eingeschlagen und es sind alle Geräte kaputt“, wurde in den letzten Wochen oft gesagt. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. In 60 % der Fälle handelt es sich um einen Naheinschlag in die natürliche Umgebung. Gebäude sind oftmals gar nicht direkt betroffen, der Einschlag kann sogar in einem Radius von einigen hundert Metern stattfinden. Der Schaden entsteht dann nicht durch direkten Blitzeinschlag, sondern durch eine plötzliche Erhöhung der Netzspannung (Überspannung). Das geschieht durch kapazitive Ankopplung (Verbindung ohne direkte Berührung) des Blitzstromes an Strom-, Telefon- oder Breitbandkabel.

Direkteinschläge mit Blitzströmen in relevanten Größenordnungen sind stark abhängig von der Gebäudehöhe und der Umgebungsstruktur. Ideale Bedingungen hat ein Blitz zum Beispiel im Mobilfunkbereich oder bei anderen (Sende)Mastanlagen, die neben erheblichen Bauwerkshöhen sogar noch Fangspitzen anbieten. Bei Einschlägen in solche Anlagen stellen wir immer wieder fest, dass die modernen Blitzschutzprodukte ihre Aufgabe sehr gut erfüllen und die nachgeschaltete hochkomplexe Elektronik in der Regel keinen Schaden nimmt.
Blitzentladungen finden an den Stellen statt, an denen die höchste Ladung in der Wolkendecke und die geringste Isolation (durch Luft) herrscht. In einem Radius von 20-30 Metern fällt dann die Entscheidung, wo der Einschlag stattfindet. Sobald sich mehrere Ableitungspunkte in der Umgebung befinden, sucht sich der Blitz in der Regel den höchsten und leitfähigsten aus. Sind die Umgebungspunkte gleich hoch und gleich leitfähig, führt das oftmals zu einer Verzweigung, also Blitzstromaufteilung. Der Einzelstrom ist zwar dann nicht mehr so hoch, kann aber noch erheblichen Schaden anrichten. Ob nun ein Schaden an dem Gebäude oder dessen Inhalt entsteht, ist von dem Vorhandensein einer Blitzschutzanlage anbhängig.

Nur eine richtig aufgebaute Anlage führt zu dem gewünschten Schutzeffekt. Eine Blitzschutzanlage schützt durch eine definierte Ableitung des Blitzstromes zum Erdpotential. Viele Häuser haben Blitzschutzanlagen, die 40 Jahre und älter sind. Oft hält sich der Draht zwar noch mit Mühe auf dem Dach, aber die Klemmverbindungen haben Übergangswiderstände, die Tiefenerder sind weggerostet, der Erdungswiderstand liegt deutlich über den den geforderten Werten. Die Anlage ist hoffnungslos veraltet und bietet keinen Schutz mehr.

Lassen Sie Ihre Anlage von einer Fachfirma ausmessen, dann wissen Sie, was von ihr noch zu erwarten ist. Solche Überprüfungen werden von uns kostengünstig angeboten. Rufen Sie uns an – wir beraten Sie gerne auch darüber, wie Sie Ihre Geräte vor Überspannungsschäden bei Umgebungseinschlag schützen können.

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